Petition: Rüstungsaltlast Werk Tanne – Kein Standort für Windkraftanlagen im Oberharz

UNTERSCHRIFTENZIEL ERREICHT! DANKE FÜR IHRE UNTERSCHRIFT

Clausthal-Zellerfeld, 04.12.2025 – Die Interessengemeinschaft „Für einen lebenswerten Oberharz“ hat offiziell ihre Petition im Rahmen der Ratssitzung an die Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch und den Rat der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld übergeben. Über 1.000 Menschen sprachen sich mit ihrer Unterschrift dafür aus, dass sie den Standort des geplanten Windparks Werk Tanne für ungeeignet halten.

Das Thema ist von Relevanz

Rund 70% der Unterschriften stammen aus der Berg- und Universitätsstadt. Das ist für uns aufgrund des komplexen und nicht leicht zugänglichen Themas ein toller Erfolg. Die Zahl ist ein deutliches Signal, dass sehr viele Bürgerinnen und Bürger den Plänen nicht zustimmen oder diesen kritisch gegenüberstehen. Wir wünschen uns, dass unsere gewählten Vertreterinnen und Vertreter das Ergebnis anerkennen und sich ihrer Verantwortung und Fürsorgepflicht bewusst sind, die mit so einer riskanten Standortwahl für einen Windpark einhergehen.

Wir setzen uns dafür ein, dass der Schutz von Landschaft, Trinkwasser, Wohnqualität, Umwelt und Welterbe oberste Priorität erhalten und fordern, dass die Stadt und die Gremien den Erhalt dieser Schutzgüter im Interesse Ihrer Bürgerinnen und Bürger über den Profit einzelner Investoren stellt. Wir erwarten daher von der Stadt und den Investoren eine ergebnisoffene Suche nach einer alternativen Nutzung des Geländes und dass die Stadt und die beteiligten Gremien alle planerischen Möglichkeiten nutzen, um eine verantwortungsvolle, nachvollziehbare und bürgernahe Entscheidungsfindung sicherzustellen.

Die nächsten Schritte der Stadt und des Inverstors werden wir genau verfolgen und hoffen dabei ausdrücklich auf die Unterstützung des Rates, damit die Sorgen der Bevölkerung ernst genommen werden und sich der Eindruck nicht verschärft, dass mögliche Risiken und Beeinträchtigungen zu früh ausgeblendet werden.

Steuerndes Instrument nicht aus der Hand geben

In der Stellungnahme zur Bürgeranfrage verweist die Stadt darauf, dass Windenergieanlagen im Außenbereich grundsätzlich privilegiert seien und deshalb kein Bebauungsplan erforderlich sei. Dennoch bleibt festzuhalten, dass ein Bebauungsplan ein wichtiges steuerndes Instrument wäre, um die exakten Standorte, Höhen, Abstände und Auswirkungen der Windkraftanlagen auf Mensch, Natur und Umwelt verbindlich zu regeln. Doch nur so können wir selber im Oberharz bestimmen, wie der Windpark beschaffen sein wird. Ansonsten wird die Halili Verwaltungs GmbH im Rahmen ihres Gestaltungsspielraums nach Bundesimmissionschutzgesetz planen und schlussendlich der Landkreis Goslar darüber entscheiden.

Wieso auf einen Bebauungsplan verzichtet werden soll, können wir weiterhin nicht nachvollziehen, gerade in einem so sensiblen Gebiet mit der Nähe zu Wohnhäusern, Trinkwasserteichen, Landschaftsschutz- und Welterbebereichen. Konkrete Prüfungen zu Schall, Schattenwurf, Landschaftsbild und Trinkwasserschutz sollten benannt und nachvollziehbar dargelegt werden, auch vor dem Hintergrund, in welchem Umfang diese Schutzgüter bereits heute Berücksichtigung finden.

Erfreulich: Bürgerinformationsveranstaltung Mitte 2026

Wir fordern also weiterhin Transparenz, unabhängige Informationen für die Bevölkerung und eine frühzeitige und umfassende Beteiligung der betroffenen und interessierten Bürgerinnen und Bürger der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfelds. Die für Mitte 2026 angekündigte Bürgerinformationsveranstaltung begrüßen wir und sehen es als Teilerfolg für unser Engagement. Wir hoffen jedoch, dass es keine einseitige Werbeveranstaltung von Seiten der Stadt und des Investors wird, oder wie im vergangenen Juli eine Veranstaltung der Grünen. Vielmehr muss eine Bürgerinformationsveranstaltung von einer unabhängigen Moderation geleitet werden und allen Stimmen gleichviel Raum gegeben werden. Unter den oben genannten Voraussetzungen würden wir als Interessengemeinschaft auch bereit sein, unterstützend an einer solchen Informationsveranstaltung mitzuwirken.

Transparenz

Bezüglich des Trinkwasserschutzes haben wir zwei Anfragen an das niedersächsische Umweltministerium gestellt, bisher aber keine Rückmeldung erhalten.

Zusatz: Bei der jüngsten Flyer-Aktion kam teilweise die Frage auf, warum sich jemand aus Osterode für dieses Thema hier oben interessiert. Die genannte Adresse ist lediglich für postalische Zwecke hinterlegt. Alle engagierten Helferinnen und Helfer leben im Oberharz und lieben dieses einmalige Fleckchen Erde und möchten dieses lebenswert für die Zukunft erhalten.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert